Drogenkonsum und Vaterschaft

„Suchtbelastete Familien sind in den letzten Jahren verstärkt in den Blick von Forschung und Hilfe geraten. Der Fokus richtet sich dabei in erster Linie auf die Kinder und die Risiken, die mit einer elterlichen Suchterkrankung für die kindliche Entwicklung einhergehen.

Deutlich weniger Interesse lässt sich für die Situation betroffener Eltern und ihre Rolle als Erziehungsverantwortliche feststellen. So gibt es dazu bislang im deutschsprachigen Raum kaum nennenswerte Forschungs-, Präventions- und Behandlungsbemühungen. Zudem fehlt es an einer geschlechterdifferenzierten Betrachtung und einer Umsetzung geschlechtersensibler Hilfen oder es wird eine einseitig auf Frauen und Mütter ausgerichtete Perspektive angelegt. Substanzkonsumierende Väter werden in Forschung und Praxis weitgehend ignoriert. Insbesondere was den Bereich der illegalen Substanzen betrifft, lässt sich eine ausgesprochene Leerstelle identifizieren. Damit fehlen Erkenntnisse, wie Männer trotz einer bestehenden Drogenproblematik ihre Elternrolle wahrnehmen und interpretieren, wie sie in Erziehung und Präventionsbemühungen einbezogen werden können, welche Barrieren aber auch Kompetenzen hinsichtlich der Übernahme der Vaterrolle bestehen und wie geschlechtergerechte und wirksame Hilfen gestaltet werden sollten.“*

*aus der Einleitung

Autorinnen: Christiane Bernard, Martina Tödte

Veröffentlichungsjahr: 2017

Schlagworte: Vaterschaft, Substanzkonsum, Drogenkonsum, suchtbelastete Familie, suchtkrank, Kinder

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