Wenn die Wunde verheilt ist, schmerzt die Narbe

Frühkindliche Traumatisierungen und die Folgen

„Wer in der Kindheit immer wieder innerfamiliärer Gewalt ausgesetzt war, wiederholt in seinen Versorgungsbedürfnissen massiv vernachlässigt wurde oder häusliche Gewalt beobachten musste, trägt dauerhaft und vorhersagbar noch im Erwachsenenleben die ‘Narben’ dieser Qualen.

In einer umfangreichen Studie konnte nachgewiesen werden, dass sich schädliche Kindheitserfahrungen hochsignifikant nicht nur auf die seelische Gesundheit im Erwachsenenalter auswirken, sondern auch auf die körperliche Gesundheit. Erlebnisse wie frühe Verluste von Bindungspersonen, Suchterkrankungen oder psychiatrische Erkrankungen bei den Eltern, fortlaufende Demütigungen und Entwertungen, körperliche und sexuelle Gewalt sowie chronische Vernachlässigung führen zu einer dauerhaften Schädigung des Immunsystems. ‘Belastungsfaktoren aus der Kindheit werden folglich den Organismus ein Leben lang quälen’ (Huber, 2009, S. 49).“*

*aus dem Artikel

Autor: Korittko, Alexander

Alexander Korittko, geb. 1948, Dipl. Sozialarbeiter, Paar- und Familientherapeut, Systemischer Lehrtherapeut und Lehrsupervisor (DGSF); tätig in einer kommunalen Jugend-, Famili-en- und Erziehungsberatungsstelle; Mitbegründer des Zentrums für Psychotraumatologie und Traumatherapie Niedersachsen (ZPTN)

Veröffentlichungsjahr: 2016

Schlagworte: Sucht, Traumatisierung, Belastung, Kinder, frühkindlich

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