Angehörigenarbeit in der Suchthilfe

Positionspapier akzept e. V.

Anlass Positionspapier

Studien belegen eindeutig die negativen Auswirkungen von Substanzgebrauchsstörungen (SGS) auf die Gesundheit von Angehörigen. SGS beeinflusst Familienstrukturen und Familiendynamik stark. Angehörige sind daher eine wichtige Zielgruppe für die Suchthilfe, jedoch fehlen bisher flächendeckende Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem nutzen viele Angehörige bestehende Angebote nicht oder nur selten oder brechen Hilfeangeboten ab. Das Positionspapier, welches von Larissa Hornig verfasst und von akzept e. V. 2023 herausgegeben wurde, stellt Problembereiche in der Angehörigenarbeit vor, spricht Empfehlungen für eine verbesserte Angehörigenarbeit in der Praxis aus und betont den dringenden Bedarf an Handlungen und Forschung zur Entwicklung der Angehörigenarbeit im Kontext von SGS.

Problemlagen

Angehörigenarbeit ist mittlerweile in der Behandlung von Substanzgebrauchsstörungen verankert, aber noch nicht einheitlich und konzeptionell implementiert. So fehlt ein eigener Beratungs- und Behandlungsanspruch. Im Gegensatz zur breiten Angebotspalette für Betroffene gibt es weniger Unterstützung für Angehörige. Insgesamt werden die Folgen von SGS auf das soziale Umfeld in Behandlungsrichtlinien und Suchtpolitik begrenzt berücksichtigt und evidenzbasierte Angebote fehlen oft.

Empfehlungen

  • Forschung zu soziodemographischen Merkmalen, suchtspezifischen Belastungsfaktoren und Bedarfe von Angehörigen
  • Entwicklung und Integration von familientherapeutischen Konzepten
  • Sensibilisierung von Kostenträgern für Finanzierung von Angehörigenangeboten
  • Aufbau von systemisch-familientherapeutischen Weiterbildungen
  • Interdisziplinäre Vernetzung mit externen Institutionen (Hausärzte, Jugendhilfe, Polizei, Gericht).
  • Schaffung leicht zugänglicher Unterstützungsangebote
  • Entstigmatisierung durch Aufklärung- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Das vollständige Positionspapier wurde am Ende des Fachartikels verlinkt.*

 

* aus dem Fachartikel

Zum Artikel
www.konturen.de

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