CAN Stop

Psychoedukation und Rückfallprävention für junge Menschen mit problematischem Cannabiskonsum

„In dem vorliegenden Endbericht werden die Ergebnisse der Studie zur Entwicklung und Evaluation des sekundärpräventiven Gruppentrainings CAN Stop dargestellt. Das Projekt mit einer Laufzeit von dreieinhalb Jahren wurde vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) in Hamburg und der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalters der Universität Rostock initiiert, um auf den von der Praxis und in der Forschung geäußerten Bedarf nach einem manualisierten Gruppenprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene mit problematischem Cannabiskonsum zu reagieren. Während bereits Programme für die Behandlung von Cannabismissbrauch existieren, gibt es eine Lücke bei niedrigschwelligen Programmen, deren Durchführung durch den Einsatz von Laientrainern relativ unkompliziert und kostengünstig ist.

Das im ersten Teil der Projektlaufzeit entwickelte Gruppenprogramm CAN Stop basiert auf den Prinzipien der Verhaltenstherapie und des Motivational Interviewings. Das stark strukturierte Training wird mithilfe eines Manuals durchgeführt, das so konzipiert wurde, dass Personen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen mit dem Programm ohne Zusatzausbildungen arbeiten können. CAN Stop besteht aus acht 90-minütigen Sitzungen und wird in der Regel von zwei Trainern durchgeführt, die eine Gruppe mit durchschnittlich acht Teilnehmenden im Alter von 14 bis 21 Jahren anleiten. Das Programm wurde in kooperierenden Eichrichtungen in vier Settings, nämlich 1. in Jugend- und Suchtberatungsstellen, 2. im ambulanten medizinischen System, 3. im stationären medizinischen System und 4. in Jugendvollzugsanstalten im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Multicenterstudie auf seine Wirksamkeit untersucht. 306 Jugendliche und junge Erwachsene mit einem Durchschnittsalter von 18,6 Jahren wurden in die Studie einbezogen, womit im Gegensatz zu anderen Cannabis-Präventionsstudien eine sehr junge Zielgruppe erreicht wurde. Hiervon nahmen 159 Probanden an insgesamt 23 CAN Stop-Trainingsgruppen teil.“*

*aus der Einleitung

Herausgeber*innen: Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ), Universität Rostock

Veröffentlichungsjahr: 2011

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www.bundesgesundheitsministerium.de

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