Problematischer Substanzkonsum und Vaterschaft

Studien zum Themenfeld von problematischem Substanzkonsum und Vaterschaft „liegen national wie international bisher kaum vor. Die wenigen Untersuchungen (meist aus den USA) verweisen auf eine oftmals prekäre sozioökonomische Situation der Väter, eine von Gewalt und negativer Vaterfigur geprägte Kindheit und erhebliche justizielle Probleme. Insbesondere Konsumenten illegaler Drogen gelingt es häufig nicht, eine länger andauernde Be-ziehung zur Mutter des Kindes und damit zum Kind selbst aufrechtzuerhalten. Die Vaterschaft führt nur vereinzelt zu einer nachhaltigen Reduktion des Substanzkonsums. Umgekehrt beeinträchtigt der Konsum häufig die Ausübung der Vaterrolleund das Erziehungsverhalten. Dennoch sind Bemühungen der Väter erkennbar, trotz ihres Konsums ein verantwortungsvoller, fürsorglicher und präsenter Vater zu sein.“*

Diese Situation betrifft insbesondere den Bereich der illegalen Substanzen. Dies hat zur Folge, dass keine Erkenntnisse darüber vorliegen, wie Väter trotz einer bestehenden Drogenproblematik ihre Elternrolle wahrnehmen und interpretieren. Insofern fehlen auch Erkenntnisse dazu, wie diese Väter in Erziehung und Präventionsbemühungen einbezogen werden können und welche Barrieren für Männer mit einem problematischen Drogenkonsum hinsichtlich der Übernahme der Vaterrolle bestehen. Mit Hilfe des vorliegenden Projektes wurde diesen Fragestellungen nachgegangen.

*aus der Studie

Autor*innen: Christiane Bernard, Martina Tödte, Sven Buth, Hermann Schlömer, Jens Kalke

Schlagworte: illegaler Substanzkonsum, Opiate, Männer, Väter, Vaterschaft, Vaterrolle

Veröffentlichungsjahr: 2016

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